Wo die Ostsee Westsee heißt

Wo die Ostsee Westsee heißt

Baltikum für Anfänger

Für dieses Buch hat sich Tilmann Bünz in den Sattel geschwungen und ist von der kurischen Nehrung bis nach Narva gereist, mal mitten durch Estland, Lettland und Litauen, mal entlang einer Küste, die im Dornröschenschlaf liegt. Er erzählt von Erlebnissen und Begegnungen, von den verschwundenen Synagogen von Vilnius und der Renaissance der Holzhäuser von Riga, er verrät, wie man auf dem Kurischen Haff bei 20 Grad minus Stinte fangen kann und weshalb jeden Tag 100 Menschen aus Litauen auswandern. Und er erinnert an die größte Menschenkette aller Zeiten, die kurz vor dem Mauerfall den Anfang vom Ende der Sowjetunion bedeutete. Ein hintergründiges und aktuelles Geschichtenbuch für alle, die das Baltikum nicht nur bereisen, sondern verstehen wollen.

Pressestimmen

»Eine verwunschene Gegend, ein zauberhaftes Buch.«

– Alexander Smoltczyk, Reporter Der SPIEGEL, über »Wo die Ostsee Westsee heißt« (19.02.2018)

 

»Tilmann Bünz bringt uns die baltischen Länder nahe - mit liebevoller Neugier, historischer Kenntnis und feinem Gespür für die heiklen politischen Fragen. Beim Lesen begreifen wir, wie wichtig Europa gerade heute für uns alle ist.«

– Ulla Lachauer über »Wo die Ostsee Westsee heißt« (15.05.2018)

 

»Osteuropa wird gerade aus deutscher Perspektive allzu oft gleichgesetzt mit den Staaten der Visegrád-Gruppe: junge Demokratien mit starken autoritären Strömungen, die das politische Vakuum nach der ersten Phase der Transformation mit Nationalgedünkel zu füllen versuchen und munter die eigenen Institutionen zersägen. So ist das in Polen und Ungarn, und ähnlich ist es in Tschechien und der Slowakei.
Aber eben nicht in ganz Osteuropa. Eingeklemmt zwischen der Ostsee und Russland liegen die baltischen Staaten. Sie hatten ihren kurzen Auftritt auf der Weltbühne, als sie sich nach Jahrzehnten der Okkupation 1990 von der Sowjetunion loslösten. Und sie haben seither den Beweis geliefert, dass liberale Demokratien auch unter widrigen Bedingungen entstehen und bestehen können. Leider nimmt die breite europäische Öffentlichkeit kaum Notiz davon, man hält sich halt nicht gerne auf mit den Belangen der Peripherie.
Tilmann Bünz, früherer ARD-Korrespondent für das Baltikum, tut gerade das mit Hingabe. Für sein aktuelles Buch – es ist die erste deutsche Publikation über das Baltikum seit 2011 – hat er die drei Länder erneut bereist. In kurzen Episoden porträtiert er die Gesellschaften, in denen mit der Unabhängigkeit alles vom Kopf auf die Füße gestellt wurde, und die dennoch nicht den Halt verloren haben.
Bünz trifft junge Russen in Riga, die elegant zwischen vier Sprachen wechseln und unter keinen Umständen zurück wollen ins vermeintliche Mutterland. Er besucht die estnische Insel Kihnu, eines der wenigen Matriarchate der Welt und bestimmt das einzige mit Glasfaseranschluss – schließlich gehört es zu Estlands Selbstverständnis, digitale Avantgarde zu sein. Und er begleitet Aldona, Musiklehrerin aus Vilnius, die ihr karges Gehalt als Straßenmusikerin in Hamburg aufbessert – und die es doch geschafft hat, ihrem Sohn die Promotion in Oxford zu ermöglichen. Es sind Nahaufnahmen von drei Ländern, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. Hinter Visegrád geht’s weiter.«

– Frederik Bombosch, Berliner Zeitung (04.08.2018)

Wo die Ostsee Westsee heißt – Cover

Tilmann Bünz
Wo die Ostsee Westsee heißt
Baltikum für Anfänger

Taschenbuch € 10,00
eBook € 9,99

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